Traumatherapie
Beinahe jeder Mensch hat direkt oder indirekt irgendeine Art von Trauma erlitten.
Eine Traumatisierung geschieht, wenn die menschliche Fähigkeit, mit einer als bedrohlich wahrgenommenen Situation umzugehen, auf die eine oder andere Weise überlastet ist.
Menschen, vor allem Kinder können von Ereignissen, die wir als alltäglich bewerten, überwältigt werden. Es ist erwiesen, dass wiederholte scheinbar harmlose, aber bewusst oder unbewusst als bedrohlich wahrgenommene Begebenheiten eine schädigende Wirkung auf den Menschen haben können.
Ein Trauma muss nicht von einer größeren Katastrophe (Krieg, Missbrauch, Vernachlässigung, Verrat, Verlassen werden, Gewalt, Vergewaltigung, schwere Verletzungen, Krankheiten) verursacht werden.
Häufige Auslöser sind Autounfälle (auch kleinere), invasive Routineeingriffe beim Arzt oder Zahnarzt, Stürze oder Verletzungen, Krankheiten, Alleinegelassen werden oder laute Geräusche bei Kindern, Geburtsstress für Mutter und Kind oder der Verlust von geliebten Menschen oder Tieren.
In der Tat kann ein Trauma Auswirkungen auf den Menschen haben, die jahrelang nicht sichtbar sind.
Bei einem Trauma geht es um den Verlust der Verbindung zu uns selbst, zu unserem Körper, zu unserer Familie, zu anderen Menschen und zur Welt. Dieser Verlust geschieht sukzessive. Vielleicht spüren wir nur, dass wir uns nicht so gut fühlen. Das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen, das Wohlbefinden und die Verbindung zum Leben werden nach und nach unterminiert. Die Wahlmöglichkeiten werden eingeengt. Bestimmte Gefühle, Menschen, Orte, Situationen werden gemieden. Das Ergebnis ist der Verlust von Vitalität und Kraft.
Wie sind die Symptome zu erklären, die ein Trauma auslösen kann? Und welche Symptome können wann auftreten?
In einer Bedrohungssituation wird eine enorme Energie im Körper mobilisiert. Kommt diese nicht zur Verwendung, friert sie im Körper ein und kann noch nach Jahren Symptome verursachen.
Ein ungelöstes Trauma kann sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen. Die Symptome sind als Botschaft unseres Körpers zu verstehen, dass es ihm nicht gut geht. Und etwas in unserem Inneren unsere Aufmerksamkeit braucht um wieder Heil zu werden.
Die ersten Symptome, die meist gleich nach einem überwältigenden Ereignis auftreten, sind Übererregung, Anspannung, Dissoziation, Verleugnung, Hilflosigkeit, Bewegungsunfähigkeit und Erstarrung.
Weitere Symptome, die zur gleichen Zeit oder etwas später auftreten können, sind Flashbacks, das Gefühl ständig auf der Hut sein zu müssen, Überaktivität, Albträume, Angstattacken, Zornreaktionen, Wutanfälle, Weinen, Scham, mangelndes Selbstwertgefühl, Stressanfälligkeit und Schlafstörungen. Einige der Symptome können auch mitunter erst nach Jahren auftreten.
Später können sich dann weitere Symptome zeigen, wie zum Beispiel Panikattacken, Phobien, Vermeidungsverhalten, Suchtverhalten, übertriebene oder verminderte sexuelle Aktivität, Vergesslichkeit, Unfähigkeit eine Bindung mit anderen Menschen einzugehen, Angst zu sterben oder der Verlust des Glaubens.
Erst nach längerer Zeit bilden sich Symptome heraus wie übermäßige Scheu, verminderte emotionale Reaktion, chronische Müdigkeit, hormonelle Probleme, hohe Empfindlichkeit gegenüber Sinneseindrücken, psychosomatische Erkrankungen, chronische Schmerzen, Verdauungsprobleme Depression, Gefühle von Getrenntheit, Entfremdung und Isolation.
Trauma Symptome können kommen und gehen, stabil sein oder durch Stress ausgelöst werden. Manchmal bleiben sie auch über viele Jahre verborgen und treten dann sehr plötzlich auf.
In der psychotherapeutischen Arbeit mit Trauma ist mir die Ressourcenfokussierung sehr wichtig. Diese finden Sie in all meinen Therapiemethoden wieder. Hierbei werden die traumatisch gebundenen Energien und Prägungen sehr langsam befreit, so dass eine grundlegende Integration möglich wird. Eine Integration ohne Überforderung und ohne Überwältigung. Es werden abgespaltene Anteile wieder integriert und das Trauma bekommt einen neuen Platz in der Lebensgeschichte des Menschen.